Minderheitsrechte

Minderheitsrechte
Minoritätsrechte. 1. Begriff: Bes. bei Aktiengesellschaften einer bestimmten Minderheit von Aktionären zustehende Rechte.
- 2. Beispiele: a) Geltendmachung von Ersatzansprüchen gegen  Gründer einer AG,  Vorstand oder  Aufsichtsrat auf Verlangen einer Minderheit von 10 Prozent des  Grundkapitals (§ 147 AktG).
- b) Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung auf Verlangen einer Minderheit von 5 Prozent (§ 122 I AktG).
- c) Bekanntmachung von Gegenständen zur Beschlussfassung der Hauptversammlung (§ 122 II AktG); Minderheit 5 Prozent oder 500.000 Euro.
- d) Anfechtung des Beschlusses über die Verwendung des Bilanzgewinns wegen zu hoher Rücklagenbildung (§ 254 AktG); 5 Prozent oder 500.000 Euro.
- e) Anrufung des Landgerichs im  Spruchverfahren für die Bestimmung der Barabfindung von Minderheitsaktionären in Fällen des sog.  Squeeze-out (§§ 327a–327f AktG).
- 3. M., die ein bestimmtes Kapital- oder Stimmenquorum voraussetzen, nennt man formelle M.
- 4. Von Sperrminorität spricht man, wenn eine Minderheitsgruppe von Aktionären aufgrund gesetzlicher oder satzungsmäßiger Quoren bestimmte Beschlüsse verhindern kann. So kann mit der Sperrminorität von 25 Prozent des Grundkapitals und einer Stimme der Beschluss über die Satzungsänderung verhindert werden (§ 179 II AktG).

Lexikon der Economics. 2013.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Minderheitsrechte — Minderheitsrechte,   im Gesellschaftsrecht, besonders im Aktienrecht, die einer Minderheit der Gesellschafterversammlung zustehenden Rechte, die auch gegen die Mehrheit durchgesetzt werden können. So muss z. B. die Hauptversammlung der AG… …   Universal-Lexikon

  • Minoritätsrechte — ⇡ Minderheitsrechte …   Lexikon der Economics

  • Sperrminorität — ⇡ Minderheitsrechte …   Lexikon der Economics

  • Deutsche Liga für Völkerbund — Die Deutsche Liga für Völkerbund (DLfV) war eine Organisation, die sich zwischen 1918 und 1933 in Deutschland für die Völkerbund Idee einsetzte. Sie wurde nach Ende des Ersten Weltkrieges am 17. Dezember 1918 in Berlin unter maßgeblicher… …   Deutsch Wikipedia

  • Donauschwaben — (auch Donaudeutsche) ist ein Sammelbegriff für die im 17. bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in die Länder der Stephanskrone ausgewanderten Deutschen, aber auch eine geringe Anzahl von Franzosen, Spaniern und Italienern, deren… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte Kärntens — Die Wurzeln der Geschichte Kärntens reichen bis in die Altsteinzeit zurück. In der Antike war auch das Gebiet des heutigen österreichischen Bundeslandes Kärnten Bestandteil des keltischen Königreichs Noricum, ein erstes Staatengebilde in diesen… …   Deutsch Wikipedia

  • Herzogtum Kärnten — Kärntner Herzogseinsetzung auf dem Zollfeld. Zeitgenössische Darstellung von Leopold Stainreuter (14. Jhd.) Die Wurzeln der Geschichte Kärntens reichen bis in die Altsteinzeit zurück. In der Antike war auch das Gebiet des heutigen… …   Deutsch Wikipedia

  • Kommunitarismus — Unter Kommunitarismus (von lat. communitas, Gemeinschaft) versteht man eine Weltanschauung, die die Verantwortung des Individuums gegenüber seiner Umgebung und die soziale Rolle der Familie betont. Kommunitarismus entwickelte sich um 1980 als… …   Deutsch Wikipedia

  • Kommunitarist — Unter Kommunitarismus versteht man eine kapitalismus bzw. liberalismuskritische Strömung in der Kulturphilosophie, die um 1980 als kritische Reaktion auf die Politische Philosophie von John Rawls in den USA aufkam. Als Hauptvertreter gelten unter …   Deutsch Wikipedia

  • Mahmud Sevket — Mahmud Şevket Pascha (* 1856 in Bagdad; † 11. Juni 1913 in Konstantinopel (heute Istanbul)) war ein osmanischer Militär (zuletzt Marschall) und Politiker, der eine bedeutende Rolle bei der Absetzung Sultan Abdülhamits II. spielte. Vom 23. Januar… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”